GRUNDLAGEN
WAS IST SCHLEIFBRAND?

Schleifbrand entsteht durch eine thermische Überbelastung der Werkstückoberfläche, bei der es zu Gefügeänderungen und daraus resultierenden Eigenspannungsveränderungen in der Randzone und somit zu einer lokalen Veränderung der Materialeigenschaften kommt.

Literaturempfehlung: Herr Dr. sc. techn. Dr. rer. nat. Martin Seidel, Mitglied der Geschäftsführung der imq-Ingenieurbetrieb GmbH, ist der Autor des Buches „Schleifbrand und dessen Prüfung“. Darin erfahren Sie alles, was Sie über Schleifbrand wissen müssen. Auch für Nicht-Werkstoffwissenschaftler ist es ein praxistauglicher Ratgeber dank dem Glossar mit Fachbegriffen und 90 Minuten Video, die die Grundlagen sehr gut visualisieren. Das Buch ist im Hanser Verlag im April 2020 erschienen und seit 2021 nun auch in englischer Sprache erhältlich. Das Buch können Sie unter vertrieb@imq-gmbh.com bestellen.

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Weiterführende Hinweise

 

KANN SCHLEIFBRAND VERMIEDEN WERDEN?

Das Auftreten von Schleifbrand wird durch eine große Vielzahl von Faktoren bewirkt. Einfluss haben die Art der Schleifscheibe (Schleifkornart und Struktur, Abrichtparameter usw.), die Schleifbedingungen (Vorschubgeschwindigkeit, Kühlung usw.), der Werkstoff (chemische Zusammensetzung, Härtegefüge, Restaustenitgehalt), die Teilegeometrie (Maßtoleranzen, Unrundheit usw.) sowie der Faktor Mensch (Qualifikation, Erfahrung, Sorgfalt). Zum Teil beeinflussen sich diese Faktoren gegenseitig, so dass selbst geringe Schwankungen der Bedingungen zu Schleifbrand führen können.

Die Gefahr des Entstehens von Schleifbrand kann deshalb zwar durch technologische Maßnahmen verringert werden. In der Praxis muß aber immer damit gerechnet werden, dass örtlich „verbrannte“ Bereiche auftreten.

Weiterführende Hinweise

MIT WELCHEN VERFAHREN KANN MAN SCHLEIFBRAND AUF DER OBERFLÄCHE VON BAUTEILEN NACHWEISEN?

Ein sehr häufig angewandtes Verfahren zur Schleifbrandprüfung ist das sogenannte Nital-Ätzen, bei dem die zu prüfenden Oberflächen einem
Ätzangriff ausgesetzt werden.

Weiterführende Hinweise

Eine zerstörungsfreie Prüfung ist mittels elektromagnetischer Verfahren möglich. Dazu gehören das Wirbelstromverfahren und das
Barkhausen-Rausch-Verfahren.

Weiterführende Hinweise

WOZU BENÖTIGT MAN VERGLEICHSKÖRPER?

Vergleichskörper sind nach DIN EN 1330-4:2010 Körper mit definierten Eigenschaften, insbesondere natürlichen oder künstlichen Inhomogenitäten.
Sie werden zur Kontrolle bzw. Auswahl des Prüfmittels und zur Überwachung des Prüfprozesses durch Einschleusen in den Prozess benötigt.
Für das Nital-Ätzen schreiben sowohl ISO 14 104 als auch AMS 2649 vor, regelmäßig den Zustand des Ätzbades als auch die Durchführung des
Ätzvorgangs selbst mit Vergleichskörpern zu überprüfen.

 

Für die zerstörungsfreie Prüfung mit elektromagnetischen Verfahren werden ebenfalls Vergleichskörper benötigt.

 

 

WIE IST DER STAND DER NORMUNG DER PRÜFVERFAHREN?

Das NitaI-Ätzen ist als bisher einziges Verfahren nach ISO 14 104 und der US-Norm ASM 2649 genormt.

 

Für die elektromagnetischen Verfahren ist eine Norm zur Herstellung und Anwendung von Vergleichskörpern in
Vorbereitung (E DIN SPEC 4882 (Entwurf))

 

 

WELCHE ANFORDERUNGEN WERDEN AN DAS PRÜF- UND AUFSICHTSPERSONAL GESTELLT?

Die Prüfungen sollen nur durch entsprechend ausgebildete und zertifizierte Prüfer durchgeführt werden. Zweckmäßig ist speziell für das Nital-Ätzen eine Qualifizierung für die visuelle Prüfung (VT) nach ISO 9712:2012 oder ASNT TC-1A.

Die Prüfaufsicht soll durch einen Techniker oder Ingenieur oder durch ein qualifiziertes Prüflabor erfolgen.

Weiterführende Hinweise

Haben Sie Fragen?


Ihr Ansprechpartner für Grundlagen Schleifbrandprüfung.
 

DR. RER. NAT. ANTJE ZÖSCH

Abteilungsleiterin
Entwicklung / Beratung

Tel. +49 3762 95 37 0

info@imq-gmbh.com

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